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Berichte

Bodenseefischerei

 

Ein Tag beim Fischer

Es war die erste Exkursion überhaupt, die Manuel und Matthias nach Altenrhein führte. Das Ziel war, einem auf dem Bodensee tätigen Berufsfischer einen Tag lang auf Schritt und Tritt zu folgen, um so einen authentischen Eindruck über das Leben eines Berufsfischers zu bekommen. Claudio Görtz, wohnhaft in Altenrhein (SG), unterstütze unser Vorhaben und sendete uns eine Einladung – 7.00 Uhr morgens vor seinem Einfamilienhaus. Kann sein, dass wir bei unserer Planung zu wenig weit dachten, machte dies doch eine kurzfristige Reservation in der Jugendherberge Rorschach nötig.

Matthias Gass bezieht sein Bett


Oben: In der Jugi Rorschach ange-
kommen, bezieht Matthias sein Bett
So reisten wir nun schon an einem winterlichen Sonntagnachmittag, genauer gesagt am 9. April 2006, auf den Weg nach Rorschach. Dort angekommen, bezogen wir ein grosszügiges 4er-Zimmer (zu zweit) in der praktisch leeren Jugendherberge und nutzten den langen Abend, um uns zuerst auf den darauf folgenden Tag vorzubereiten und danach über die trostlose Atmosphäre des nächtlichen Rorschachs zu beklagen.

Immerhin – der darauf folgende Morgen war alles andere als langweilig. Zügig schlüpften wir aus unseren Betten und räumten das Zimmer, um Punkt sechs Uhr im Zug nach Rheineck zu sitzen. Von Rheineck aus ging es mit dem Postauto nach Altenrhein. Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten fanden wir dann doch noch zum Haus des Berufsfischers, der bereits draussen auf uns wartete, dabei voller Tatendrang steckte, sodass er seinen Schubkarren zu stossen begann, ehe er uns begrüsste. Kurze Zeit später merkten wir jedoch, dass wir genau die richtige Person gefunden hatten. Zahlreiche Schüler und Lehrlinge, Zeitungen und sogar das ZDF begleiteten ihn schon auf der Arbeit und schätzten Claudios Offenheit, die zahlreiche interessante Berichte zur Folge hatte. Seine Präsenz in Zeitungen und Prospekten kommentiert er jedoch leicht zynisch: "Wir Fischer haben für die Mehrheit der Bevölkerung eine rein folkloristische Bedeutung – dass ich jedoch qualitativ hochstehende Nahrung produziere, wird häufig vergessen.", so Claudio.

Matthias Gass auf See

Oben: Matthias auf See
Kurz vor sieben Uhr ging es dann los. Wir fuhren raus auf den See, fingen ein paar Fische, fuhren wieder zurück und waren hautnah dabei, als Claudio und seine Frau Cornelia den frisch gefangenen Fisch zu delikaten Filets verarbeiteten. Dabei erfuhren wir laufend Neues über die Fischerei und den schwierigen Stand der Berufsfischer, worauf sich später auch noch interessante Diskussionen über Umweltverschmutzung sowie Umweltschutz entwickelten.

Bei einem heissen Punsch im Restaurant Schiff Buriet stellten wir die noch offenen Fragen und wärmten uns wieder ein wenig auf, nachdem es Matthias trotz Winterjacke, Kappe und Kapuze beinahe vom Boot schlotterte und auch Manuel mit der Kälte zu kämpfen hatte.

Autofahrt zum Bahnhof Rorschach


Oben: Rückfahrt zum Bahnhof
Zum Schluss wurden wir spontan zum Bahnhof Rorschach chauffiert, von wo aus wir müde, aber glücklich über den gelungenen Auftakt unserer Maturarbeit, per Zug auf den Heimweg machten.

Matthias Gass