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Berichte

Besuch in Basel

 

Z'Baasel a mym Rhyy

Besuch in Basel

Oben: Häuser am linken Rheinufer
Besuch in Basel
Oben: In Basel kann man auch shoppen
Besuch in Basel
Oben: Das wunderschöne rote Rathaus am Marktplatz
Besuch in Basel
Oben: Auf der mittleren Rheinbrücke

Unser letzter Ausflug im Rahmen unserer Maturarbeit führte Markus und mich nach Basel. An einem wunderschönen Sommertag, genauer gesagt am Mittwoch, 23. August 2006, fällten wir spontan den Entscheid, den schulfreien Nachmittag in Basel zu verbringen. Wir nahmen uns vor, ein spontanes Video-Interview mit dem Fährimaa zu führen sowie unsere Umfrage zur Lage der Rheinquelle zu vervollständigen.

Wie es mittlerweile üblich ist, wenn ich mit Markus unterwegs bin, begann der Ausflug mit einem technischen Defekt. Unser Zug leitete, anscheinend selbständig und ohne guten Grund, mehrmals hintereinander eine Schnellbremsung ein, was den Lokführer dazu veranlasste, von einem technischen Defekt zu sprechen, während der Zugchef bereits begann, die Passagiere zu zählen. Trotz diesen zwei beunruhigenden Tatsachen schaffte es der Zug dann doch noch bis Basel, wo er mit einer halben Stunde Verspätung ordnungsgemäss zum Stillstand kam.

Auf einem kurzen Rundgang erkundeten wir die Stadt und fotografierten so ziemlich jede Ecke. Danach gingen wir über eine der zahlreichen Rheinbrücken und überquerten so den Rhein zum ersten Mal. Je näher wir uns dem Steg der Münsterfähri annäherten, desto mehr machten wir uns Sorgen über das folgende Interview. Da wir ohne Anmeldung ein doch recht ausführliches Interview führen wollten, konnten wir leider nicht wissen, was uns erwartet. Bald waren wir jedoch am Steg angelangt und sahen, wie die Fähri langsam auf uns zukam. Nach einer Weile stellten wir mit Erschrecken fest, dass es sich um eine Fährifrau handelte. Nicht dass wir ein Problem mit Frauen hätten – doch ein Grossteil der Fragen, die wir im Voraus notiert hatten, bezogen sich explizit auf einen Fährimaa. Nun galt es also, so schnell wie möglich neue Fragen zu entwickeln und womöglich halt auch zu improvisieren. Dies gelang uns mühelos, und die Fährifrau war so unkompliziert, freundlich und offen, dass es eine Freude war. Sie erzählte uns bereitwillig von ihrem Leben als Fährifrau und verhalf uns so zu einem erfolgreichen Interview. Das einzige Problem war, dass sie daneben weiterhin ihren Job machten musste, sprich einkassieren und auf den übrigen Schiffverkehr achten. Da die Fähri jeweils voll besetzt war, nahm das Einkassieren relativ viel Zeit in Anspruch, was in Verbindung mit der kurzen Fahrzeit dazu führte, dass wir fünf Mal den Rhein überqueren mussten, bis das Interview im Kasten war.

Nachdem wir noch unsere „3-Fragen-an“ einen ältern Herrn richteten, der regelmässig auf der Fähri anzutreffen ist, gingen wir zurück ins Stadtzentrum. Voller Optimismus machten wir uns auf die Suche nach auskunftswilligen Personen für unsere Umfrage. Obwohl es in Basel viel mehr Leute hatte als in Ilanz und Splügen, war es alles andere als einfach, jemanden zu finden, der sich öffentlich zu unserer Frage äussern wollte. Die Leute waren entweder im Stress oder sprachen eine andere Sprache wie wir. Wir gaben dennoch nicht auf und bemühten uns solange, bis wir hatten, was wir wollten. Das Resultat bestätigte dabei unsere Erwartungen: Die Basler haben keine Ahnung, wo der Fluss, an dem sie sich gemäss einem berühmten Volkslied so gerne aufhalten, seinen Ursprung hat und es fielen Antworten wie "in Rheinhausen" oder "am Gletscher im St. Galler Rheintal".

Nachdem auch die Umfrage im Kasten war, machten wir uns in Richtung Bahnhof auf, wo wir uns müde und hungrig in den Zug zurück nach Baden setzten.

Matthias Gass