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Rheinschlucht

 

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Die Rheinschlucht und die Einheimischen

Strasse zwischen Bonaduz und Versam

Oben: Strasse zwischen Bonaduz und Versam

Im unmittelbaren Umfeld der Schlucht gibt es vier Dörfer. Es sind dies Safien, Tenna, Valendas und Versam. Zusammen bilden sie eine Region und die Heimat für rund 1000 Menschen. Auch wenn die vier selbstständigen Gemeinden infolge schwieriger Verbindungswege eine unterschiedliche Besiedlungsgeschichte aufweisen, ist schon früh ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden. Es entwickelten sich Bindungen fürs Leben, und Namensregister sowie Erzählungen zeigen, dass auch heute noch zahlreiche verwandtschaftliche Vernetzungen bestehen. Doch nicht nur die Verwandtschaften halten die Leute zusammen, sondern auch die zahlreichen Vereine und die daraus hervorgegangenen Freundschaften prägen das Leben am Rande der Schlucht. Die vielen Feste und Anlässe werden ebenfalls zusammen gefeiert und in einem traditionellen, schlichten Rahmen durchgeführt, touristische Geschäftsstrategien sind hier absolut unerwünscht. Es gilt, Freundschaften zu schliessen, zu festigen und das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter zu stärken.

 

Natürlich hat das Ganze auch einen Sinn – die Region ist nämlich äusserst bevölkerungsschwach (1000 Einwohner) und hat mit vielen Problemen zu kämpfen.

 

Das Tal ist von der Abwanderung bedroht, die Landwirtschaft steckt in der Krise und der Tourismus sorgt für Unruhe und bedroht traditionelles Brauchtum. Mit solchen und anderen Problemen beschäftigt sich unter anderem der Verein "Pro Safiental". Ziel der Pro Safiental ist, die Region lebenswert zu erhalten, Arbeitsplätze zu sichern, die Abwanderung zu stoppen und die Einwohner in der Region bei ihren Projekten zu unterstützen. Des Weiteren wirbt man für sanften Tourismus in einer Region, wo die Landwirtschaft dominiert und auch weiterhin dominieren soll. Zudem leistet der Verein Vermittlungsarbeit gegen Innen (Tal) und gegen Aussen (Kanton, Bund und Organisationen) und sorgt so für eine verbesserte Zusammenarbeit. Projekte wie Schulhausneubauten, Alpsanierungen und Wanderwege wie auch die Planung von touristischen Angeboten, der Vertrieb landwirtschaftlicher Produkte und die Sicherung der Grundversorgung im öffentlichen und gewerblichen Bereich können regional nämlich gezielter geplant, umgesetzt und finanziert werden.

Das Safiental

Oben: Das Safiental,
1630 m ü. M.

 

Trotz hohem Engagement und ausgeprägter Eigeninitiative in der Bevölkerung bleibt die Frage, ob die Rheinschlucht als Lebensraum eine Zukunft hat, berechtigt. Wer als Neuzuzüger ins Safiental ziehen will, muss mit sich selbst etwas anfangen können, denn Arbeitsplätze müssten erst geschaffen und Gewerbe angesiedelt werden. Auch muss er sich mit unentbehrlichen Strukturen und Eigenheiten eines Bergvolkes abfinden und mit dem zu Beginn erwähnten Phänomen der Zusammengehörigkeit (man hilft einander, man feiert Feste...) etwas anfangen können.