Der Rhein als Grenze
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Wie verteidigt man den Rhein erfolgreich?
Das Artilleriefort Heldsberg
“Ein Angriff über den Rhein nur aus ostwärtiger Richtung zwischen Bodensee und Sargans ist wegen des gebirgigen Geländes und der starken Befestigungen bei Rheineck und Sargans nicht zu empfehlen.“„Studien und Operationsentwurf für einen deutschen Angriff gegen die Schweiz: Ostangriff“ |
Ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung der Verteidigung der Rheingrenze bietet uns das Artilleriefort Heldsberg in St. Margrethen.
Oben: Kuppelförmige Bunker dieser Bauart entstanden ab 1937 zum Schutze der Rheinübergänge |
Zur SituationAm 12. März 1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein. Es ging nicht lange bis die zwei Mächte zusammenfanden. Die Bedrohung für die Schweiz wuchs von Woche zu Woche. Die Reaktion der Schweiz auf die kriegerischen Absichten Deutschlands wurde schon 1937 eingeleitet. Der Bundesrat beschloss die Aufstellung von Grenzbrigaden. Ausserdem wurden bei den Rheinübergängen so genannte Leichtstände, kuppelförmige Betonbunker mit Maschinengewehren, gebaut. Die Bedrohung aus dem Osten veranlasste den Bundesrat ausserdem zum Bau der Festungsanlage Heldsberg, welche in nur zweijähriger Bauzeit errichtet wurde. |
Die FestungDie grosse Schlagkraft der Festung wurde durch vier 7,5-cm-Bunkerkanonen in Kombination mit 7 Maschinengewehrständen erreicht. Die Verteidigung des Haupteinganges und des Gebietes um die Festung übernahmen 21 unabhängige Maschinengewehrstellungen, Panzer und Infanteriehindernisse und zwei ebenfalls unabhängige Züge der Grenadierkompanie und des Mienenwerferzugs. Die Festung bietet rund 200 Soldaten Platz und macht einen längeren Aufenthalt unter Tage möglich. Die ganze Anlage wurde mit leichtem Überdruck gegen Gasangriffe geschützt, eigene Generatoren erzeugten genügend Strom, so dass auch die Aufenthaltsräume, Kantine, Küche und Sanitären Anlagen betrieben werden konnten. |
Oben: Übersichtsplan der Festung Heldsberg |
Oben: Als Wohnhaus getarnter Maschinengewehrbunker |
AufgabenDie Aufgabe der Festung bestand darin, die Rheingrenze südöstlich des Bodensees zu schützen. Der Bevölkerung der Schweiz fiel damals ein Stein vom Herzen, als der Bundesrat den Auftrag zum Bau verschiedener Festungsanlagen gab. Heute einsehbaren Dokumenten der deutschen Armee kann man entnehmen, dass die Festung Heldsberg ihren Zweck bestens erfüllte. In den Spionageberichten wurde immer wieder von einem Ostangriff gegen die Schweiz abgeraten. Die Festung schützte die Schweiz somit nur schon mit ihrem Bestehen. |
Oben: Panoramakarte mit Nummern zur schnellen Abfeuerung |
Oben: Die 7.5 cm-Bunkerkanone |
Das Ende nahtDie Schweizer Armee hat seit dem Kriegsende 1945 viele Veränderungen durchlaufen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Waffen und Einrichtungen der Festung Heldsberg veralteten und irgendwann nicht mehr erneuert wurden. Ausserdem veränderte sich die Organisation der Armee. Dem Artilleriefort Heldsberg drohte das gleiche Schicksal wie anderen Werken - Die Zubetonierung und der Zerfall. Doch es wurde gerettet. Heute ist das Werk in eine Museumsanlage umfunktioniert worden. Der Verein „Festungsmuseum Heldsberg“ hat zum Ziel, das Museum zu erhalten. Ein Stück Schweizer Geschichte konnte so gerettet werden. |
Einblicke ins Fort |
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Oben: Der einfach, aber zweckmässig eingerichtete Operationsraum |
Oben: Das Feldpostbüro |
Oben: Die Telefonzentrale im Obergeschoss der Unterkunft |
Oben: Die Maschinenzentrale mit den Dieselaggregaten |
Oben: Ein verhältnismässig konfortabler Schlafraum |
Oben: Die Festungsküche |
Oben: Blick durch die geöffnete Minimalscharte |
Oben: Die Treppe im Nordabschnitt des Hauptstollens überwindet einen Höhenunterschied von 32 Metern |
Oben: Handbetriebener Ventilator zum Absaugen der Pulvergase der Muniton |
Oben: Die Sperren (Eisenbahnschienen) blieben erhalten und sind heute wunderbare Biotope |