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Pfahlbauten am Bodensee

 

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Weshalb gibt es Pfahlbauten am Bodensee?

Oben: Das bronzezeitliche Dorf "Unteruhldingen", ca. 1050 v. Chr.

Natürlich entstanden die Pfahlbauten nicht durch Zufall. Bereits in der Jungsteinzeit (vor ungefähr 6000 Jahren) entdeckte man die Vorzüge des Bodensees und begann mit dem Bau von Ufersiedlungen. Man baute die Häuser auf Holzpfähle und alle dazugehörigen Verbindungen in Form von Stegen, um von den wechselnden Seespiegelständen sicher zu sein. Tatsächlich gelang es so, den Hüttenboden ganzjährig trocken zu halten, was mit ebenerdigen Uferbauten übrigens nicht zu erreichen ist. Der Schutz vor Hochwasser war jedoch bei weitem nicht der einzige Vorteil von Pfahlbauten: Die Pfahlbauten boten zusätzlichen Schutz – Schutz vor ungebetenen Gästen wie Raubtieren beispielsweise, die nun nur noch von einer Seite her angreifen konnten. Obwohl man in der alten Geschichtsschreibung immer wieder auf die Schutzfunktion vor Feinden stösst, die somit von grosser Bedeutung gewesen sein darf, kann sie keine eindeutige Begründung für die Pfahlbauweise liefern.
Die Lage direkt am See war vor allem aus wirtschaftlicher Sicht äusserst günstig. Der See schaffte ideale Voraussetzungen für Transport und Handel, der zu jener Zeit vor allem über die Wasserwege erfolgte und zunehmend an Bedeutung gewann. Auch die einfache Abfallversorgung und die guten Bedingungen für Kommunikation und Verkehr dürften einen entscheidenden Grund gespielt haben. Daneben fungierte der See auch als Nahrungsquelle, wobei die Wohnlage direkt am See den Fischfang enorm erleichterte. Neue Ausgrabungen zeigen, dass Fisch für die Uferbewohner einmal sehr wichtig war. Man fand Netze, Reusen, Harpunen, Angeln und eine grosse Zahl von Fischresten. In der Jungsteinzeit wurden sogar Grasfrösche gefangen und gegessen.