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Pfahlbauten am Bodensee

 

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Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen (D)

Auch das Pfahlbaumuseum hat seine eigene Geschichte. Das Museum ist zwar hauptsächlich ein Freilichtmuseum mit mehreren, originalgetreu nachgebauten Pfahlbauhütten, bietet dem Besucher jedoch in einem 1996 eröffneten Museumsteil in liebevoll gestalteten Räumen umfangreiche Informationen zur Geschichte der Pfahlbauten wie auch zur Regionalgeschichte von Unteruhldingen.

Das Pfahlbaumuseum wurde seit der Gründung im Jahr 1922 ständig erweitert und stand seit jeher unter archäologischer Leitung, weshalb das Museum nicht nur touristischen Zwecken dient. Das Pfahlbaumuseum ist viel mehr das Resultat von intensiver jahrelanger Forschung. Das Museumsgelände und die nachgebauten Pfahlbauten dienen sowohl als Ausstellungsraum für Originalfundstücke als auch zur Durchführung von archäologischen Experimenten. Ein besonderes Experiment war der Bau eines steinzeitlichen Hauses nach ursprünglichen Bedingungen. Teil des Experimentes war auch, dass das Haus anschliessend von einem Mitarbeiter des Museums bewohnt wurde (vgl. Leben wie zu Gotthelfs Zeiten).

Das Pfahlbaumuseum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine fachkundige Führung durch die Anlage ist bereits im Eintrittspreis inbegriffen.

 

Die Entwicklung des Museums

Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen durchlebte eine sehr stürmische Zeit. Mehrere Male musste es, durch die Launen der Natur hervorgerufene, Zerstörungen auf sich nehmen und den 2. Weltkrieg überdauern. Seine Geschichte kurz zusammengefasst:

1922 wurde der Verein für Pfahlbau und Heimatkunde gegründet. Dieser baute die ersten beiden Pfahlbauhäuser auf.

1923 – 1940 Diverse Renovierungen und neue Projekte prägen die ersten 20 Jahre des Museums.

1945 erhalten die Museumsbetreiber die Erlaubnis zur Wiedereröffnung und Instandsetzung des Museums. Doch noch im gleichen Jahr wird der Pfahlbauverein aufgelöst und das Museum von den französischen Besatzungstruppen beschlagnahmt. Marokkanische Soldaten lassen sich in der Freilichtanlage häuslich nieder.

1950 wurden die Arbeiten des Pfahlbauvereins wieder aufgenommen.

1976 zerstörte ein Brand das bronzezeitliche Pfahlbauerdorf.

1976 – 1999 Diverse neue Projekte werden in Angriff genommen.

1999 werden die Pfahlbauten vom Jahrhunderthochwasser teilweise überschwemmt.

Heute ist das Museum mehr denn je eine Oase für Wissensdurstige, die etwas über das Leben unserer Vorfahren erfahren wollen. Es finanziert sich ohne staatliche Unterstützung mit Eintrittsgeldern, Spenden und Mitgliederbeiträgen.

 

Einige Impressionen

Die rekonstruierten Pfahlbauten vom Schiff aus gesehen Dieses Haus zeigt, dass relativ viele Pfähle notwendig waren, um einen sicheren Boden zu schaffen. Das Dach aus Stroh, isoliert mit Moos, ist mit Schnüren befestigt.
Alter Steinofen, der zu verschiedenen Zwecken diente Palisade mit Wehranlage; dahinter das steinzeitliche Dorf, ca. 3500 v. Chr.
Dieselbe Palisade von "innen" Zwei Pfahlbauhäuser aus der Frühzeit der Pfahlbauten
Feuchtgebiet direkt hinter den Pfahlbauten Markante Ufervegetation mit Blick auf den See
Ausgeklügelte Dachkonstruktion mit Holz und Steinen Populäres Verkehrsmittel – der Einbaum
Im Innern eines Pfahlbauhauses: Sammlung von Waffen und Werkzeug Innerhalb eines Pfahlbauhauses: Feuerstelle und Wagen
Das bronzezeitliche Dorf "Bad Buchau" vom Ufer aus gesehen